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Heinz Ohff zum Werk von Dieter Kraemer

Wenn man allgemein schon so großen Wert auf Prioritäten legt, so muss auch dies einmal gesagt werden: Dieter Kraemer war einer der Mitbegründer dessen, was heute als Neuer oder Kritischer Realismus speziell Berliner Provenienz bekannt (und bei Gegnern solcher Malerei berüchtigt) sein dürfte. Tatsächlich war er damals, Anfang der sechziger Jahre, wohl sogar der erste, zumindest unter den Jüngeren, der wieder figürliche Tafelbilder zu malen begann, der sich nach Beckmann hin orientierte und nicht nach Pollock.

 

Wolfgang Zemter

Dieter Kraemer - Marginalien zu einem Werkaspekt - Der Kölner Maler Dieter Kraemer hat sich während eines Zeitraumes von etwa zehn Jahren mit Bildern auseinandergesetzt, die - in unterschiedlichen Zusammenhängen und dabei mehr oder weniger stark ins Zentrum gerückt - den VW-Käfer thematisierten. Seit 1967 entstanden so annähernd drei Dutzend - zum Teil großformatige - 01- und Eitemperabilder. Daneben weist sein OEuvre auch einige Druckgrafiken, Zeichnungen und Aquarelle zu diesem Themenkreis auf.

Volker Neuhaus zu Dieter Kraemers Stilleben

Im Film Das große Fressen blickt Michel Piccoli in einer Szene von einer erhöhten Warte aus auf eine ebenso festlich wie üppig gedeckte Tafel hinab und ruft dabei in der deutschen Synchronisation: >Tote Natur! Tote Natur< - Filme pflegen in der Regel noch schlechter und liebloser übersetzt zu werden als gedruckte Texte.

Christiane Vielhaber

DIETER KRAEMER Ist es nicht absurd, über Bilder zu schreiben, die im Grunde keiner Erklärung bedürfen? Ist es vielleicht nur der Eitelkeit eines Schreibers zuzuschreiben, sich mit schönen Formulierungen selbst zu feiern oder gar mit verstiegenen Interpretationen einen an sich klaren Sachverhalt wieder nur künstlich zu verunklaren?

 

Ulli Seegers, das stille Leben der Natura morta

Das Stilleben wurde von der Kunstgeschichte für tot erklärt. Totgesagte aber leben bekanntlich länger.   Ob als Gespenst, Schutzheiliger oder undercover agent: von Zeit zu Zeit tauchen sie unvermittelt aus der Abgeschiedenheit ihres stillen Lebens an die Oberfläche auf und blicken um sich. Wie und als was sie dabei wahrgenommen werden, zeugt weniger von ihnen selbst, sondern gibt zunächst Aufschluß über Verfaßtheit und Situation des Wahrnehmenden.